Weser Kurier, 13.03.2017 UMWELT MACHT SCHULE: WAS EMISSIONSHANDEL, MOBILITÄT UND WASSERQUALITÄT FÜR BREMEN BEDEUTEN Wie schmutzig ist Bremens Weserwasser?

VON JAN STELZNER, NIL S RUDOW, SELMA SARIGÜL, BJÖRN MÜLLER UND CURLEY HOHMANN

Wasser kann auf verschiedene Arten verunreinigt werden, zum Beispiel durch Abgase, Schwermetalle, Düngemittel und Abfälle. Aufgrund der starken Infrastruktur und Industrie in Bremen stellt sich die Frage, inwiefern die Weser durch die Stadt verschmutzt wird, also ob die Qualität des Wassers nach dem Verlauf durch Bremen abnimmt. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wurden an vier verschiedenen Stellen des Weserverlaufes Proben entnommen: In Verden und Achim südlich von Bremen, an der Schlachte in Bremen und in Sandstedt nördlich von Bremen. Das Oberflächenwasser wurde mittels eines, vom Schulzentrum SII Utbremen zur Verfügung gestellten, Probenentnehmers entnommen.
Das Augenmerk der Untersuchung lag auf dem Nitratwert, dem pH-Wert und deren jeweiligen Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt. Nitrat ist eine stickstoffhaltige Verbindung, die durch Abschwemmungen von landwirtschaftlich genutzten Flächen in die Oberflächengewässer gelangt. Unnatürliche Quellen sind verantwortlich für die Erhöhung des Nitratwertes, wie zum Beispiel Kläranlagen, Wasch- und Reinigungsmittel. Mithilfe schulinterner Laborgeräte wurde der Nitrat- und pH-Wert ermittelt.
Es liegen keine Grenzwerte für den Nitratgehalt in Fließgewässern vor, jedoch wurden die Proben gemessen und miteinander verglichen. Folgende Ergebnisse wurden ermittelt: Verden hat im Vergleich zu den anderen Proben den höchsten Nitratwert, an zweiter Stelle kommt Sandstedt, dann folgt die Schlachte in Bremen und zuletzt kommt Achim. Entsprechend der Fachliteratur liegt der pH-Wert in Fließgewässern bei 6 bis 9, dieser Bereich wurde von

allen Proben eingehalten: Den niedrigsten pH-Wert weist Achim auf, es folgt Verden, dann Sandstedt und an letzter Stelle die Schlachte in Bremen.
Nun stellt sich die Frage, was für Auswirkungen diese Ergebnisse haben. Ein erhöhter Nitratwert kann zum einen zu einer übermäßigen Produktion von grünen Pflanzen führen, einer sogenannten Eutrophierung des Wassers, was einen Sauerstoffmangel im Wasser zur Folge hat. Zusätzlich wird Nitrat von Organismen zum giftigen Nitrit umgewandelt, dies hat negative Auswirkungen auf lebende Organismen. Und zum anderen kann ein erhöhter Nitratwert bei Menschen zu Übelkeit und Magenbeschwerden führen.
Um auf die Frage zurückzukommen, ob Bremen die Qualität des Weserwassers vermindert, lassen sich folgende Schlüsse ziehen. Im Generellen lässt sich sagen, dass die Qualität sich nicht sonderlich stark verschlechtert. Verwunderlich ist jedoch, dass der Nitratwert in Verden am höchsten ist, obwohl diese Probe weit vor Bremen liegt. Vermutet wird, dass dieses Ergebnis an der starken Landwirtschaft an der Weser auf der Höhe von Verden liegt.
In der Nähe von Achim nimmt der Nitratgehalt ab, erhöht sich jedoch wieder bei dem Verlauf durch Bremen und besitzt nach dem Durchlauf durch Bremen (auf der Höhe von Sandstedt) fast genau denselben Wert wie in Verden. Somit hat sich nach der Verbesserung in Achim die Wasserqualität nach dem Verlauf durch Bremen wieder verschlechtert.

Im Labor bearbeiten Schüler die entnommenen Weserwasser-Proben.
FOTO: SELMA SARIGÜL