Doppelqualifizierender Ausbildungsgang Doppelqualifikation mathematisch-technische/r Assistent/in Mathematisch-technische(r) Assistent(in) Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsinformatik plus Fachhochschulreife
Der Beruf des Mathematisch-technischen Assistenten (MATA) ist auf Softwareentwicklung in einem betrieblichen Umfeld ausgerichtet. Die Ausbildung befasst sich vor allem mit Themen der Betriebswirtschaftslehre und der Informatik, d. h. der Wirtschaftinformatik. Das mögliche Betätigungsfeld umfasst Wirtschaftsunternehmen aller Branchen und Größenordnungen. Insofern hat der Beruf viele Gemeinsamkeiten mit dem des Fachinformatikers Anwendungsentwicklung.
Zusätzlich verfügt ein Absolvent über fundierte Kenntnisse und Fertigkeiten in mathematischen Verfahren. So wird in der Ausbildung auch auf eine berufliche Tätigkeit in einem mathematisch/wissenschaftlichen Umfeld gut vorbereitet.
Berufliche Tätigkeiten finden sich vor allem im Bereich der Softwareentwicklung und -pflege, wie z. B. der Programmierung in einer modernen Sprache, der Erstellung von Webanwendungen oder der Anpassung von Datenbanksystemen, sowie im Umfeld professioneller kaufmännischer Standardsoftware.
Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre. Sie umfasst 36 Wochenstunden. Es gelten die normalen Schulferien. (Ein Teil des Betriebspraktikums findet allerdings in den Ferien statt.) Abschluss ist die staatliche Prüfung zum Mathematisch-technischen Assistenten und die Fachhochschulreife.
Eingangsvoraussetzung ist der mittlere Bildungsabschluss.
Einen breiten Raum nimmt die praktische Ausbildung in unserer Übungsfirma "Effos GmbH" ein.
Die enge Kooperation mit unterschiedlichen Bremer Unternehmen und ein Pflichtpraktikum am Ende des ersten Ausbildungsabschnitts bringen einen weiteren wertvollen Praxisbezug. Häufig ergeben sich so schon während der Ausbildung Chancen für einen späteren reibungslosen Übergang in das Berufsleben.
Im Rahmen der Ausbildung werden u. a. folgende Unterrichtsinhalte in den drei Schwerpunkten vermittelt:
1. Informatik
- Programmentwurf
- Programmierung
- Datenbankdesign
- Grundlagen Webdesign
- Grundlagen der technischen Informatik
- Datenschutz und Datensicherheit
Im Vordergrund stehen dabei:
strukturierte und objektorientierte Software-Entwicklung - Datenbankmodellierung und Web-Entwicklung - Sprachen: JAVA, HTML, SQL - Relationale Datenbanken
2. Wirtschaft
- Volkswirtschaftslehre
- Betriebswirtschaftslehre
- Rechnungswesen
- Arbeiten an betriebswirtschaftlichen Projekten in der Übungsfirma
Im Vordergrund stehen dabei:
breite kaufmännische Grundbildung unter Berücksichtigung aktueller wirtschaftlicher Entwicklungen - Einsatz kaufmännischer Standardsoftware (SAP, COMARCH)
3. Mathematik
Kenntnisse:
- Statistik
- Analysis
- Numerik
- Lösung mathematischer Probleme mithilfe von Computerprogrammen
Im Vordergrund stehen dabei:
Lösen mathematischer und wirtschaftlicher Aufgabenstellungen mit Hilfe der Differentialrechnung, der Numerik und der Statistik - Softwareerstellung zur Lösung mathematischer Problemstellungen - rechnergestützter Umgang mit Aufgaben der höheren Mathematik
HJ 1 | HJ 2 | HJ 3 | HJ 4 | HJ 5 | HJ 6 | |
Berufsübergreifender Lernbereich |
||||||
Deutsch | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Englisch | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Politik | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Analysis | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Numerische Mathematik | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 | 1 |
Statistik/Stochastik | 2 | 2 | 0 | 0 | 2 | 2 |
Physik | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Sport | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Beruflicher Lernbereich/Fachtheorie |
||||||
Technik der Informationsverarbeitung | 2 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Angewandte Informatik | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Datenschutz/Datensicherheit | 0 | 0 | 2 | 2 | 0 | 0 |
Betriebswirtschaftslehre | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Rechnungswesen | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Volkswirtschaftslehre | 2 | 2 | 0 | 0 | 2 | 2 |
Fachpraxis |
||||||
Fallstudien zur Numerischen Mathematik/Statistik | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Fallstudien Wirtschaftswissenschaften | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Rechnerpraktikum / Softwarentwicklung | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Berfufsbezogene Projekte | 1 | 1 | 3 | 3 | 3 | 3 |
Summe |
36 |
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Noch Fragen?
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen:


Welche Schwerpunkte setzt die Ausbildung?
Die Ausbildung legt seine drei Schwerpunkte auf die Bereiche Informatik, Mathematik und Wirtschaft. Demzufolge ist jede/-r Absolvent/-in für seine Zukunft breit aufgestellt und kann sich in viele Richtungen entwickeln.
Welche Ausbildungsinhalte werden vermittelt?
Im Bereich der Informatik geht es vor allem um Programmierung, Datenbankentwicklung und Grundlagen des Webdesigns. Im wirtschaftlichen Schwerpunkt werden theoretische und praktische Inhalte der Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und des Rechnungswesens vermittelt. Analysis, Statistik und Numerik bilden die Inhalte im Schwerpunkt Mathematik.
Was ist der Unterschied zwischen anderen IT-Bildungsgängen der Schule und der Ausbildung zum Mathematischen Assistenten/-in?
Schwerpunkt dieser Ausbildung ist die Informatik in Verbindung mit Mathematik und Wirtschaft. In der Informatik werden Programme zu wirtschaftlichen Fragestellungen (z. B. Warenwirtschaftsprogramme) und mathematischen Verfahren erstellt. Der Fokus liegt demnach auf dem Programmmieren von Software im betrieblichen Umfeld.
Abgrenzungen zu anderen IT-Bildungsgängen:
- Informationstechnischen Assistenten/-in (ITA): Schwerpunkt ist die Informationstechnik (Hardware, Netzwerke, etc.)
- Wirtschaftsassistent/-in für Informationsverarbeitung (WiAIV): Schwerpunkt ist die Anwendung bestehender Software in betrieblichen Prozessen.
Was ist der Unterschied zwischen der Ausbildung zum Mathematisch technischen Assistenten/-in (MaTA) und der doppelqualifizierenden Ausbildung zum Mathematisch technischen Assistenten/-in (DQM)?
Die Ausbildung zum Mathematisch technischen Assistenten/-in verläuft über drei Jahre in einem Klassenverband und schließt sowohl mit der Fachhochschulreife als auch dem staatlich anerkannten Abschluss zum Mathematisch technischen Assistenten/-in ab. Der Mathematisch technische Assistent/-in verläuft hingegen über zwei Jahre und schließt einzig mit dem staatlich anerkannten Berufsabschluss zum Mathematisch technischen Assistenten/-in ab. Die Fachhochschulreife kann im Anschluss gesondert absolviert werden.
Welche Fähigkeiten, Interessen und Voraussetzungen muss ich mitbringen?
Eine mindestens befriedigende Leistung im Fach Mathematik und Deutsch und Interesse am Erlernen des Programmierens.
Welche Programmiersprachen lerne ich?
Neben der Programmiersprache Java erlernen die Schülerinnen und Schüler HTML, CSS, SQL und JavaScript.
Welchen Abschluss habe ich nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung?
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung verfügen die Absolventen/-innen über die Fachhochschulreife und den staatlich anerkannten Berufsabschluss zum Mathematischen Assistenten/-in.
Was machen frühere Absolventen/Absolventinnen im Anschluss?
Im Anschluss an die vollzeitschulische Ausbildung stehen den Absolventen/Absolventinnen diverse Möglichkeiten offen. Als erste Möglichkeit ist hier der Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife zu erwähnen (Abitur). Die zweite Möglichkeit besteht in der Aufnahme eines Studiums an der Fachhochschule. Die dritte Option ist eine direkte Anstellung in einem Unternehmen im IT-Umfeld (z. B. als Programmierer, Administrator, IT-Kaufmann) oder die Aufnahme einer weiteren dualen Ausbildung.