Weser Kurier, 13.03.2017 UMWELT MACHT SCHULE: WAS EMISSIONSHANDEL, MOBILITÄT UND WASSERQUALITÄT FÜR BREMEN BEDEUTEN Der tägliche Weg zur Schule

VON ALEXANDER GIESECKE, IBRAHIM APACHI, ROBERT NOSCHKA UND IGOR RATSCHKOWSKI

Der tägliche Schulweg stand im Mittelpunkt einer Studie, die das ökonomische und ökologische Verhalten von Schülern und Lehrern des Schulzentrums SII Utbremen zum Thema hatte. Es wurde eine anonyme Online-Umfrage durchgeführt. Kernfragen an die Teilnehmer waren die allgemeine Einstellung zum Thema Umwelt, Mobilität und Umweltbewusstsein sowie die Bereitschaft zu einem bewussteren Umgang mit den natürlichen Ressourcen.
An der Umfrage haben insgesamt 279 Teilnehmer des Schulzentrums teilgenommen. Hierzu wurde im Vorfeld von der Abschlussklasse BOT16 eine Internetseite kreiert, um die Teilnehmerdaten zu erfassen. Die Teilnehmer der Umfrage setzen sich zu zwei Dritteln aus männlichen und zu einem Drittel aus weiblichen Schülern sowie 13 Lehrkräften zusammen.
Es wurden zunächst allgemeine Fragen gestellt, die das Verhalten in Bezug auf das Thema widerspiegeln sollten. Hierzu meinten 133 der Befragten, dass sie sehr auf ihr eigenes Verhalten bedacht sind. 114 gaben an, dass sie sich darum wenig bis kaum Gedanken machen. 32 Personen gaben an, dass ihnen das Thema allgemein egal ist, was wiederum eine zu vernachlässigende Minderheit von etwa zehn Prozent darstellt. Lässt sich daraus schließen, dass die Leute von heute kein Umweltbewusstsein besitzen? Das belegte die Studie nicht, denn 157 Personen, und damit mehr als die Hälfte, gaben an, sie seien privat zugunsten der Umwelt engagiert.

Auch in Bezug auf die Mobilität ist ein Trend zu erkennen: 124 der Befragten nutzen öffentliche Verkehrsmittel, 31 fahren mit dem Fahrrad zur Schule. Carsharing scheint Anklang zu finden: 15 sind bereits in einer Fahrgemeinschaft, 62 möchten an einer Fahrgemeinschaft teilnehmen, und 18 sind der Meinung, dass dies von der Schule organisiert werden sollte.
Wegen der geringen Parkmöglichkeiten im Umkreis der Schule sind 166 Teilnehmer der Auffassung, es seien jeden Morgen zu viele Pkw zur Schule unterwegs, wobei der durchschnittliche Schulweg auf einer Länge von zehn bis 20 Kilometern mit anderen Verkehrsmitteln lediglich 40 Minuten beträgt. Zur ökonomischen Betrachtungsweise wurden ebenfalls Angaben gemacht. Im Schnitt bringen Schüler und Lehrer pro Monat 40 bis 50 Euro allein für das Bestreiten des Schulweges auf.
Ist aus der Umfrage vielleicht zu erschließen, dass das Schulzentrum zum Thema Umweltbewusstsein einen klaren Trend zum Positiven setzt? Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften scheinen für viele Schülerinnen und Schüler eine gute Alternative zu sein. Das wirkt sich positiv auf die Umwelt aus. Ausbaufähig ist das System des Carsharings, welches durch die Schule organisiert werden sollte, aber auch der privaten Fahrgemeinschaften. Die Fahrgemeinschaften müssen auf die Flexibilität des Einzelnen ausgerichtet sein, da etwa 50 Prozent der Befragten selbst bestimmen möchten, wann sie ihren Schulweg antreten.
Abschließend kommt die Studie zu einem positiven Resultat. Jedoch müssen auf dem Gebiet des Umwelt- und Klimaschutzes noch viele Fortschritte erzielt werden.